Unser erfolgreiches Quart(i)erback-Konzept

Hier erfahren Sie alles über die erfolgreiche Arbeit auf Basis des Quart(i)erback-Konzeptes. Durch bedarfsorientierte Freizeitgestaltung und mit Hilfe der Akteure Quarterback und Genschback beeinflussen wir das soziale Miteinander positiv und nachhaltig.

Mehr erfahren

Druckfrisch auf den Tisch

VSI-Jahresbericht 2023 veröffentlicht

 

Einen guten Eindruck machen — darauf kommt es an! Ja, das ist richtig, und das wissen wir, und das wollen wir auch. Strahlend, sympathisch, gekonnt, leicht, gelungen, cool, kreativ… Wenn das zurückbleibt, ist das meiste geschafft.

Aber das ist nicht so einfach, und manchmal passt das gar nicht. Der VSI ist ja in Arbeitsfeldern tätig, die zum Teil auch eine recht trübe Seite haben, konfliktträchtig und problembelastet sind, mit Resignation verbunden, in manchen Augen sogar durchaus umstritten.

Wir sehen unsere Aufgaben darin, an Lösungen zu arbeiten, die das Problem mindern oder sogar zum Guten wenden. Das gilt für jeden Arbeitsbereich. Täter werden konfrontiert, Opfer erhalten Schutz bzw. wird ihnen zu ihrem Recht verholfen; die, die nicht wohlgelitten sind, bekommen ihren Raum, wo sie unter sich sein können; die die stören, werden angesprochen und zu Alternativen eingeladen; und wer als junger Mensch Anregungen braucht oder sich erproben möchte, findet tolle Möglichkeiten. Klingt vielleicht ein wenig nach „heiler Welt“.

Die ist es natürlich nicht, aber das ist unser Programm, unsere Ausrichtung. Und wenn man dann die Erfahrung machen darf, dass es geklappt hat, dass Jugendliche oder Erwachsene davon profitieren, oder auch, dass viele unterstützen und Solidarität zeigen, dann ist das auch bei uns ein Grund, sich wirklich zu freuen und natürlich zu strahlen!

Diesen Grund hatten wir immer wieder, wie Sie im aktuellen Jahresbericht lesen werden.

Der ganze Bericht steht unter dem Reiter „Publikationen“ oder unter folgendem Link zum Download bereit:

VSI-JAHRESBERICHT 2023

Achtung Bahnstrom!

Neben dem Ordnungsamt der Stadt Schwerte, der DB-Sicherheit, der Feuerwehr und der Bundespolizei, informierten auch der Quarterback des VSI und Faktor Ruhr am 23. Mai über die Gefahren im Bereich der Gleisanlagen der Deutschen Bahn AG.

Es besteht grundsätzlich immer Lebensgefahr, die von fahrenden, rangierenden, aber auch von stehenden Zügen und Waggons ausgeht.

Trotz Hinweisschildern, Absperrmaßnahmen, gesetzlichen Regelungen und dem Bewusstsein der Gefahr kommt es leider immer wieder zu schweren Unfällen, bei denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene betroffen sind.

An einem Infostand der Deutschen Bahn (DB) vor dem Schwerter-Bahnhof konnten sich Interessierte umfangreich erkundigen, Fragen stellen und zahlreiche Informationen mitnehmen.
Nach den Sommerferien sind zu diesem wichtigen Thema verschiedene Aktionen an den Schwerter Schulen geplant.

 

Der VSI nimmt Abschied von seinem Ehrenvorsitzenden

Quelle: Archiv

Am 13 Mai verstarb im Alter von 93 Jahren unser ehemaliger 1. Vorsitzender Herr Norbert Bosse-Plois, der am 1. November 1995 dem Verein für Soziale Integrationshilfen (VSI) Schwerte e.V. beigetreten war.

Bereits von 1996 bis 2011 leitete er die Geschicke des Vereins mit seiner ruhigen, freundlichen und stets aufgeschlossenen Art. In dieser Zeit – und das war der weitaus größere Teil der Vereinsgeschichte zum damaligen Zeitpunkt nach dessen Gründung 1989 – gelang es ihm das Brücke-Projekt mehr und mehr zu qualifizieren und zu etablieren, die Aufgaben der Schulsozialarbeit an drei Schwerter Schulen in das Portfolio des VSI aufzunehmen und als Gründungsmitglied in die Geschichte der Verbundgesellschaft Schwerter Netz für Jugend und Familie einzugehen. Besonders am Herzen lag ihm die vereinseigene Initiative Schwerte® für Kids, für die Belange der Kinder und Jugendlichen in der Stadt, für die er sich immer besonders eingesetzt hat, die heute unter dem Namen Faktor Ruhr im gesamten Stadtgebiet bekannt und präsent ist.

Norbert Bosse-Plois war ein Unterstützer, ein Ideengeber und zu jeder Zeit ein kompetenter Ansprechpartner, der auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand als Ehrenvorsitzender dem Verein und seinen Verantwortlichen mit seinem enormen Erfahrungsschatz mit Rat und Tat verlässlich zur Seite stand.

Sein stets gut gelauntes menschliches Auftreten und sein mitunter schelmisches Lächeln, aber auch seine Beharrlichkeit, seine ehrliche Herzlichkeit und sein verlässliches Engagement für die Interessen des Vereins, werden dem VSI immer im Gedenken bleiben. Seine herausragende Persönlichkeit hinterlässt Respekt und Bewunderung bei denen die mit ihm zusammenarbeiten und ihn kennlernen durften.

Schwerter Zahnärzte Helfen e.V. – Spendenübergabe

Digitalisierung als neue Herausforderung für die Arbeit mit gefährdeten Jugendlichen – Zahnärzte fördern das VSI-Brücke-Projekt mit 2.500,00 €

(v.l.) Daniela Greef (Schwerter Zahnärzte helfen), Alexandra Schmalenbach (VSI), Dr. Matthias Mertens (Schwerter Zahnärzte helfen), Ulrich Groth (VSI), Peter Frenz (VSI) Quelle: VSI

Aktuelle Entwicklungen und Bedarfslagen im Blick haben und zielgerichtet passende Angebote entwickeln – dieser Herausforderung stellt sich das Brücke-Projekt beim VSI seit Jahren. Mit der zunehmenden Digitalisierung der Lebenswelten Jugendlicher kam nun ein ganz neuer Tätigkeitsschwerpunkt hinzu. Es wurden pädagogische Angebote entwickelt, um auch die Schattenseiten dieser Entwicklung nicht aus dem Blick zu verlieren. Ein gutes Beispiel dafür ist der neu entwickelte und nun regelmäßig angebotene Soziale Trainingskurs „#[Tat]phone – denken statt senden“ für Jugendliche, die leichtfertig kinderpornografisches Material in Chatgruppen verschickt haben. Der Verein Schwerter Zahnärzte Helfen e.V. hat sich entschlossen, diese Bemühungen zu honorieren und die Aktivitäten des Vereins in diesem Bereich mit 2.500,00 € zu fördern und abzusichern. Dr. Matthias Mertens vom Vorstand: „Mit dem gespendeten Zahngold unserer Patienten wollen wir Gutes tun. Das Brücke-Projekt ist mit seiner Arbeit am Puls der Zeit, davon konnten wir uns schon mehrfach überzeugen. Beim VSI wird engagiert gearbeitet und oft mehr als das absolut Notwendige getan. Daniela Greef vom Verein ergänzt: „Uns gefällt, dass man beim Thema Digitalisierung genauer hinschaut und sich auch der problematischen Aspekte annimmt. Wenn wir einen Beitrag leisten können, dass dies auch weiterhin möglich ist, machen wir das gerne!“ Beim VSI ist man angesichts dieser Unterstützung hoch erfreut. „Durch die Zuwendung können wir die Arbeit wieder etwas entspannter angehen. Es fällt uns Jahr für Jahr schwerer, die erforderlichen finanziellen Mittel aufzubringen. Da hilft die Unterstützung der Zahnärzte enorm“, macht VSI-Geschäftsführer Ulrich Groth deutlich.

„Der Dank gebührt in erster Linie unseren Patienten“, macht Dr. Matthias Mertens abschließend nochmals deutlich, „deren Zahngoldspenden machen die Unterstützung letztlich überhaupt erst möglich.“

Doppeljubiläum beim VSI

Frenz und Blaschke seit 25 Jahren im Dienst

Auch wenn sie in der Ankündigung als die „Blues-Brothers“ dargestellt wurden; sie sind tatsächlich nicht miteinander verwandt und schon gar nicht Brüder, haben aber sehr viel gemeinsam, nicht nur den Vornamen. Da auch ihre Dienstjahre identisch sind, hatte der Verein für Soziale Integrationshilfen (VSI) zum Doppeljubiläum von Peter Frenz und Peter Blaschke ins Gemeindezentrum St. Viktor eingeladen. Wegen der Baustellen führte nur ein schmaler Gang zum Ziel, aber rund 90 Gäste hatten diesen Weg gefunden. Es war eine eindrucks- und stimmungsvolle Feierstunde mit vielen persönlichen Beiträgen. Pfarrer i. R. Dr. Klaus Johanning, selbst beim VSI ehrenamtlich engagiert, hob das Eintreten für eine eher am Rand stehende Zielgruppe hervor und segnete die Jubilare. Amtsgerichtsdirektor Ansgar Heithoff lobte vor allem die erfolgreiche Netzwerkarbeit.

Peter Frenz nahm seine Tätigkeit im Januar 1999 im Brücke-Projekt auf und begleitet gemeinsam mit seiner Kollegin Alexandra Schmalenbach straffällig gewordene Jugendliche im Rahmen gerichtlicher Auflagen. Als zertifizierter Konfliktberater ist es ihm ein besonderes Anliegen, den „Täter-Opfer-Ausgleich“ als wirkungsvolle Maßnahme in Strafverfahren zur Geltung zu bringen. „Ihm gelingt ein stets respektvoller Zugang und geduldiger Umgang mit oftmals schwierigen jungen Menschen, und er schafft ein kooperatives Miteinander von Berufsgruppen, die sonst nicht eng zusammenarbeiten“, schwärmt Andrea Hosang, Vorsitzende des VSI.

Fast genauso lange beim VSI und ebenfalls gut vernetzt ist Peter Blaschke, der im April 1999 in der ambulanten Erziehungshilfe begann, bevor 2007 der Startschuss für den „Quarterback“ fiel. „Diese Rolle war ihm „auf den Leibe geschrieben“, sich um Jugendcliquen und Szenen kümmern, die an unterschiedlichen Treffpunkten auffällig werden“, so Hosang. „Er hat unzählige Ideen, wie man Probleme angehen sollte, welche Projekte jeweils angesagt sein könnten und bringt sich selbst stets kreativ und kompetent mit ein“, bringt Ulrich Groth, Stellvertretender Vorsitzender, die Fähigkeiten auf den Punkt.

„Ich fasse es mal in einem Satz zusammen: Wir als VSI haben mit Peter Frenz und Peter Blaschke zwei wunderbare Menschen in unseren Reihen, die sehr viel für die Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt getan haben und die auch zukünftig für deren Interessen eintreten, danke“, so die Vorsitzende.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch gelungene Beiträge aus dem Kollegenkreis, wie ein Gedicht, in dem die Bürogewohnheiten der Jubilare aus der Perspektive einer Reinigungskraft „auf die Schippe“ genommen wurden, und einem selbst getexteten Musikstück.

„7. Jugendgerichts(hilfe)tag“ am 08.11.2023 befasste sich mit dem Täter-Opfer-Ausgleich

Austausch und Diskurs zur Praxis vor Ort

Bereits seit 2009 lädt das Brücke-Projekt des VSI e.V. gemeinsam mit der Jugendgerichtshilfe der Diakonie die Praktiker der örtlichen Strafrechtspflege regelmäßig zu einem gegenseitigen, ergebnisorientierten Austausch und Diskurs zur Praxis vor Ort ein. Die nunmehr siebte Veranstaltung dieser Art war mit knapp 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erneut gut besucht. Diesjährig lag der Fokus schwerpunktmäßig auf den Chancen, Möglichkeiten und Grenzen von „Restorative Justice“ im Jugendstrafrecht. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern von Polizei, Justiz und Sozialarbeit wurde überlegt und ausgelotet, inwieweit der Täter-Opfer-Ausgleich als bestehendes Instrument für wiederherstellende Gerechtigkeit in bestimmten Jugendstrafverfahren sinnvoll angewendet und genutzt werden kann und wie in diesen Fällen vorgegangen werden sollte, damit man Geschädigten und Beschuldigten gleichermaßen gerecht werden kann.
Peter Frenz von der örtlichen Fachstelle für Täter-Opfer-Ausgleich beim VSI machte dabei in seinem Vortrag deutlich, dass aus seiner Sicht das Potential dieses Verfahrens in der Praxis längst nicht ausgeschöpft wird. Der rege Erfahrungsaustausch bestätigte diese These. Im Verlauf der weiteren Beratungen wurden daher bereits konkrete Absprachen mit einzelnen Kooperationspartnern getroffen, wie man zukünftig an dem Thema weiterarbeiten wird. Gemeinsames Ziel ist, dass in geeigneten Fällen Beteiligte an strafrechtlich relevanten Konflikten zukünftig noch besser über die Möglichkeiten eines Täter-Opfer-Ausgleichs informiert sind und so sicherer entscheiden können, ob sie mit Hilfe eines Mediators einen außergerichtlichen Konfliktschlichtungsversuch mit Wiedergutmachung unternehmen wollen.

Zum Hintergrund:
Seit 2009 führt das Brücke-Projekt des Vereins für Soziale Integrationshilfen Schwerte e.V. (VSI) in Kooperation mit der Jugendgerichtshilfe der Diakonie Schwerte regelmäßig einen örtlichen Jugendgerichts(hilfe)tag durch. Regelmäßige und zuverlässige Teilnehmer sind neben den Mitarbeiter*innen des VSI und der Jugendgerichtshilfe die Leitung der örtlichen Polizei, der für Schwerte zuständige Staatsanwalt für Jugendstrafsachen aus Hagen, die Jugendrichter*innen der Amtsgerichte Schwerte und Hagen und Vertretende des Jugendhilfedienstes der Stadt Schwerte. Das Treffen ist mittlerweile ein etablierter Ort für Praktiker vor Ort zum Austausch zu Abläufen und Sichtweisen. Ziele sind die stetige Verbesserung des Umgangs mit Jugendkriminalität und die Minimierung von Reibungsverlusten im Alltag.

Zum Schwerpunktthema:
Oftmals führt weder ein gerichtliches Strafverfahren, noch die Bestrafung der Beschuldigten zu einer zufriedenstellenden Konfliktklärung. Die Grundidee des Täter-Opfer-Ausgleichs (TOA) ist, einen Konflikt im Zusammenhang mit einer Straftat unter Einbeziehung der unmittelbar Betroffenen zu lösen und die entstandenen Probleme und Konflikte sowie die materiellen, körperlichen und psychischen Schädigungen einvernehmlich und außergerichtlich zu klären.
Ziel der diesjährigen Tagung war es, innerhalb des Netzwerkes herauszuarbeiten, wie der TOA im Alltag mehr Zugang und Relevanz finden kann. Gerade seit der neuen EU-Richtlinie ist es essenziell eine Einigung zu finden, wie dieses Angebot der Jugendgerichtshilfe und des VSI e.V. mehr Anwendung in Schwerte finden kann.

„#[TAT]phone- denken statt senden“ soll Jugendliche sensibilisieren

Smartphones und Messengerdienste prägen mittlerweile einen Großteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen. Neben vielen Chancen und Annehmlichkeiten birgt die tägliche Nutzung der sozialen Medien jedoch auch Risiken und Gefahren, deren sich insbesondere junge Menschen allzu oft nicht bewusst sind bzw. auf die sie nicht ausreichend vorbereitet sind. Einem besonderen Phänomen haben sich nun die Brücke-Projekte des VSI e.V. aus Schwerte und Iserlohn (Knackpunkt e.V.) angenommen, die sich mit ambulanten Maßnahmen um straffällige junge Menschen kümmern. Wie nämlich aus der letzten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das zurückliegende Jahr hervor geht, gibt es erneut einen deutlichen Anstieg bei der Zahl jugendlicher Tatverdächtiger im Deliktbereich „Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornographischer Schriften“ nach § 184b StGB.Wurden hier für 2020 für die gesamte Bundesrepublik noch 9.000 Tatverdächtige unter 21 Jahren beider Geschlechter bei den vollendeten Fällen gezählt, so waren es 2022 insgesamt 18.048 Jungen und Mädchen unter 21 Jahren und somit eine Verdopplung (siehe Bundekriminalamt, PKS 2020 & 2022). In dem überwiegenden Teil der Vorfälle geschieht die Verbreitung dabei nicht aufgrund einer pädosexuellen Motivlage. Vielmehr ist festzustellen, dass in einer Vielzahl von Fällen Kinder und Jugendliche entsprechende Videos, Bilder, Memes oder Sticker an Kontakte oder in Gruppenchats hochladen oder weiterleiten, ohne sich scheinbar Gedanken über den kinder-/jugendpornografischen Inhalt dieser Dateien zu machen.

Nach Anfragen der Jugendgerichtshilfen im Kreis Unna und im Märkischen Kreis, wie man dieser Problemlage angemessen begegnen kann, haben 2021 bereits die beiden Brücke-Projekte dieser Regionen ein Konzept für einen Sozialen Trainingskurs entwickelt, der auf diese Zielgruppe passgenau zugeschnitten ist. Die Teilnehmenden werden dabei von Staatsanwaltschaft oder Gericht im Rahmen einer Auflage oder Weisung zugewiesen.

Im Kern handelt es sich dabei um ein Medienkompetenztraining, dass aus individuellen Vor- und Nachgesprächen und drei Abendveranstaltungen in der Gruppe besteht. „Ziel des Kurses ist die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen problematischen und strafbaren Mediennutzung in der Vergangenheit und eine Sensibilisierung für eine verantwortliche und „sicherere“ Handhabung digitaler Medien in der Zukunft“, erläutert Peter Frenz, pädagogische Fachkraft beim VSI.

„Ein adäquater Umgang mit den heutigen technischen Möglichkeiten und ein Bewusstsein für die Nutzung digitaler Kommunikationsmittel auf dem Weg ins Erwachsenwerden, ist Grundstein unseres Konzeptes“, ergänzt seine Kollegin, Alexandra Schmalenbach

Hannah Neuhaus vom Knackpunkt Iserlohn betont, dass „es hierbei nicht um Verbote geht, sondern um eine kritische Auseinandersetzung mit dem persönlichen Medienverhalten und der Achtung der Rechte anderer – auch und besonders im Internet/Netz“.

Mittlerweile gehört der Kurs unter dem Titel „#[Tat]phone – denken statt senden“ zum festen Portfolie der Angebote beider Fachstellen. Einen ersten Durchlauf gab es Ende 2022 in Schwerte mit 6 Teilnehmenden aus der Ruhrstadt und dem Märkischen Kreis. Ein zweiter Kurs folgte im Frühjahr 2023 und konnte Mitte Mai – erneut mit 6 jungen Menschen – erfolgreich abgeschlossen werden. Für November dieses Jahres wird gerade der dritte Kurs vorbereitet. Die Erfahrungen mit dem Kurs sind bislang durchweg positiv. Stefanie Behr vom Knackpunkt dazu: „Wir freuen uns, mit dem Medienkompetenztraining offenbar ein passgenaues Angebot für diese spezielle Zielgruppe und Problematik entwickelt zu haben und sind gespannt auf den Herbstkurs.“

Eine Woche selbst behauptet – Ferienkurs erfolgreich beendet

Elf Mädchen im Alter von 12 bis 15 Jahren hatten sich für den zweiten Selbstbehauptungskurs des Vereins für Soziale Integrationshilfen (VSI) Schwerte e.V. angemeldet, der wie im vergangenen Jahr erneut vom Weissen Ring, in Kooperation mit dem Lions Club Schwerte, finanziert wurde. „Wir freuen uns sehr über die finanzielle Unterstützung und somit die Möglichkeit, einen weiteren Kurs zu diesem wichtigen Thema auch in diesem Jahr anzubieten“, so Alexandra Schmalenbach vom VSI.
Unter professioneller Anleitung einer „Stark-Trainerin“ wurden die Teilnehmerinnen behutsam an ihre eigenen Grenzen und Gefühle herangeführt. Auf spielerische Weise wurde der persönliche Distanzbereich abgesteckt und sie erlernten, wie man unmissverständlich, laut und deutlich „NEIN“ sagen kann, wenn man ein „schlechtes Bauchgefühl“ hat und einem eine Situation oder eine Begegnung unangenehm ist.
Den Einsatz von Körpersprache, Gestik, Mimik, Sprache, Wortwahl und Tonfall trainierten die Mädchen ebenso wie ein sicheres Auftreten in unterschiedlichen Situationen.
Sie erarbeiteten in Einzel- oder Gruppenarbeiten die verschiedensten Möglichkeiten, wie man sich in bestimmten Situationen behaupten kann und erfuhren, dass „Abhauen“ und Hilfe holen kein Zeichen von Schwäche ist, sondern vielmehr Stärke beweist. „Wir haben erfahren, wo wir `Rettungsinseln´ finden, wenn wir das Gefühl haben, das wir verfolgt werden“, erzählt eins der Mädchen.
Darüber hinaus bereiteten ihnen die praktischen Übungen zur Selbstverteidigung und zu den einzelnen Abwehr-, Schlag- und Befreiungstechniken augenscheinlich eine besondere Freude. „Es ist gut zu wissen, wie man sich aus einer Umarmung befreien kann“, berichtet eine 13jährige Teilnehmerin begeistert.
Neben den pädagogischen Einheiten im VSI-Streetlife – dem Haus der Jugendstraßenkultur – in der Kampstraße, konnte die Gruppe auch den Bewegungsraum des DRK-Kinderhorts am Wuckenhof nutzen. „Es ist schön zu sehen, wie gut die Zusammenarbeit unterschiedlicher Träger und Einrichtungen in Schwerte funktioniert“, erläutert Brigitte Mietzner vom Weissen Ring (WR). Auch sie nahm mit Begeisterung an dem Kurs teil. „Ich wollte doch mal sehen, was die Teilnehmerinnen hier alles lernen und für ihren weiteren Lebensweg mitnehmen können“, so die Vertreterin der Opferschutzorganisation lächelnd.
Ihr war es besonders wichtig, dass die Mädchen erfahren, wo man Hilfe und Unterstützung bekommen kann, wenn man selbst „Opfer“ geworden ist oder einer Freundin/einem Freund die/der sich einem anvertraut hat, beistehen kann. Hierzu erhielten die Teilnehmerinnen umfangreiches Informationsmaterial vom Weissen Ring sowie von der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Unna zum Mitnehmen.
Nicht außer Acht gelassen wurde darüber hinaus auch das Thema „Sexuelle Gewalt im Netz“. „An den beiden letzten Tagen haben wir uns ausführlich mit dieser Thematik anhand von Cybergrooming, dem Versenden von DicPics und Nudes sowie der Verbreitung, dem Erwerb, Besitz und der Herstellung kinderpornografischer Schriften beschäftigt“, informiert Claudia Dahmen, die seit mehr als 20 Jahren als selbständige Trainerin diese Kurse anbietet.
„Kinder und Jugendliche verbringen heutzutage viel Zeit in der digitalen Welt. Gerade deshalb müssen sie frühzeitig über die unterschiedlichen Gefahren informiert und hierüber aufgeklärt werden“, so Alexandra Schmalenbach.
„Wir hatten jede Menge Spaß, haben viel gelernt und viel miteinander gelacht“, fasst eine Teilnehmerin die fünf Tage zufrieden zusammen.

Jahresbericht 2021 des VSI veröffentlicht

„Der Tod gehört zum Leben“. So beginnt der gerade herausgegebene Jahresbericht des Vereins für Soziale Integrationshilfen Schwerte e.V. (VSI). Und damit wird ein prägendes Thema angesprochen, das auch verbreitete öffentliche Beachtung gefunden hat, die Sterbefälle im Bereich der Stadtparkszene.

„Abschiednehmen von mehreren Klienten aus der Szene war eine besondere Herausforderung für die Mitarbeiter*innen, die sich um diesen Personenkreis kümmerten,“ erläutert die Vorsitzende, Andrea Hosang. „Sie mussten Sorge dafür tragen, dass ein würdiger Abschied möglich wurde, und die, die zurückbleiben, in einem angemessenen Rahmen „Tschüss“ sagen konnten.“

Aber gerade für die Stadtparkszene war es ein Jahr des Abschieds und des Neubeginns gleichermaßen. Ende Oktober wurde – wie zu lesen ist – endlich der Mietvertrag für die lang ersehnte Anlaufstelle unterzeichnet, und so trifft man sich nun nicht mehr ausschließlich im Stadtpark oder am Postplatz, sondern gerne auch in der „Oase“, in der Haselackstraße. Ein großer Schritt für dieses Arbeitsfeld.

Natürlich hat der VSI mit seinem Aufgabenprofil ‚Jugend – Straße – Gefährdung‘ weitere etablierte Tätigkeitsbereiche, die mehr oder weniger im öffentlichen Blickpunkt standen und im Bericht im Einzelnen übersichtlich, anschaulich und aussagekräftig dargestellt werden. So Faktor Ruhr (FR), die Jugendarbeit unter der eigenen Marke. Um einen digitalen Zugang zu den sich vielfach während des Lockdowns zu Hause aufhaltenden Kindern und Jugendlichen zu finden, setzte das Faktor Ruhr-Team mit verschiedenen Maßnahmen Impulse für ein neues soziales Erleben. Zu Beginn blieb zunächst das FR-Instagram-Angebot ein wichtiger virtueller Ort für Unterhaltung, Mitmachaktionen und Informationen. Mit 228 und 275 Aufrufen waren im März und April sicher die virtuelle Vernissage der Streetgallery und das aufwändig produzierte Beatbattle Gewinner-Video besondere Highlights.

Die Digitalisierung der Lebenswelt junger Menschen führt zunehmend auch in strafrechtlicher Hinsicht zu neuen Herausforderungen. Damit beschäftigte sich das Brücke-Projekt. Der laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik enorme Anstieg der Verbreitung, des Erwerbs und Besitzes kinderpornografischer Schriften führte zu Überlegungen, den Katalog der ambulanten Maßnahmen nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) um die sog. „Leseweisung“ sowie einen Sozialen Trainingskurs zu erweitern.

Der VSI versteht seinen Bericht vor allem als Dank und Beleg für alle Interessenpartnerinnen und -partner. „Das richtet sich an die Mitglieder und Mitarbeitenden, aber auch an alle anderen im Umfeld, die mitgewirkt, unterstützt und ermöglicht haben, “ so Andrea Hosang.

Der ganze Jahresbericht steht unter dem Reiter „Publikationen“ oder unter folgendem Link zum Download bereit: VSI-JAHRESBERICHT 2021

Das VSI-Team ist seit 01.08.2022 wieder komplett!

Am 01.08.2022 hat Huu-Tri Nguyen als neue Fachkraft im Präventionsbereich Faktor Ruhr bei uns angeheuert. Wir freuen uns, dass damit alle hauptamtlichen Stellen wieder besetzt sind!