Unser erfolgreiches Quart(i)erback-Konzept

Hier erfahren Sie alles über die erfolgreiche Arbeit auf Basis des Quart(i)erback-Konzeptes. Durch bedarfsorientierte Freizeitgestaltung und mit Hilfe der Akteure Quarterback und Genschback beeinflussen wir das soziale Miteinander positiv und nachhaltig.

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„7. Jugendgerichts(hilfe)tag“ am 08.11.2023 befasste sich mit dem Täter-Opfer-Ausgleich

Austausch und Diskurs zur Praxis vor Ort

Bereits seit 2009 lädt das Brücke-Projekt des VSI e.V. gemeinsam mit der Jugendgerichtshilfe der Diakonie die Praktiker der örtlichen Strafrechtspflege regelmäßig zu einem gegenseitigen, ergebnisorientierten Austausch und Diskurs zur Praxis vor Ort ein. Die nunmehr siebte Veranstaltung dieser Art war mit knapp 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erneut gut besucht. Diesjährig lag der Fokus schwerpunktmäßig auf den Chancen, Möglichkeiten und Grenzen von „Restorative Justice“ im Jugendstrafrecht. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern von Polizei, Justiz und Sozialarbeit wurde überlegt und ausgelotet, inwieweit der Täter-Opfer-Ausgleich als bestehendes Instrument für wiederherstellende Gerechtigkeit in bestimmten Jugendstrafverfahren sinnvoll angewendet und genutzt werden kann und wie in diesen Fällen vorgegangen werden sollte, damit man Geschädigten und Beschuldigten gleichermaßen gerecht werden kann.
Peter Frenz von der örtlichen Fachstelle für Täter-Opfer-Ausgleich beim VSI machte dabei in seinem Vortrag deutlich, dass aus seiner Sicht das Potential dieses Verfahrens in der Praxis längst nicht ausgeschöpft wird. Der rege Erfahrungsaustausch bestätigte diese These. Im Verlauf der weiteren Beratungen wurden daher bereits konkrete Absprachen mit einzelnen Kooperationspartnern getroffen, wie man zukünftig an dem Thema weiterarbeiten wird. Gemeinsames Ziel ist, dass in geeigneten Fällen Beteiligte an strafrechtlich relevanten Konflikten zukünftig noch besser über die Möglichkeiten eines Täter-Opfer-Ausgleichs informiert sind und so sicherer entscheiden können, ob sie mit Hilfe eines Mediators einen außergerichtlichen Konfliktschlichtungsversuch mit Wiedergutmachung unternehmen wollen.

Zum Hintergrund:
Seit 2009 führt das Brücke-Projekt des Vereins für Soziale Integrationshilfen Schwerte e.V. (VSI) in Kooperation mit der Jugendgerichtshilfe der Diakonie Schwerte regelmäßig einen örtlichen Jugendgerichts(hilfe)tag durch. Regelmäßige und zuverlässige Teilnehmer sind neben den Mitarbeiter*innen des VSI und der Jugendgerichtshilfe die Leitung der örtlichen Polizei, der für Schwerte zuständige Staatsanwalt für Jugendstrafsachen aus Hagen, die Jugendrichter*innen der Amtsgerichte Schwerte und Hagen und Vertretende des Jugendhilfedienstes der Stadt Schwerte. Das Treffen ist mittlerweile ein etablierter Ort für Praktiker vor Ort zum Austausch zu Abläufen und Sichtweisen. Ziele sind die stetige Verbesserung des Umgangs mit Jugendkriminalität und die Minimierung von Reibungsverlusten im Alltag.

Zum Schwerpunktthema:
Oftmals führt weder ein gerichtliches Strafverfahren, noch die Bestrafung der Beschuldigten zu einer zufriedenstellenden Konfliktklärung. Die Grundidee des Täter-Opfer-Ausgleichs (TOA) ist, einen Konflikt im Zusammenhang mit einer Straftat unter Einbeziehung der unmittelbar Betroffenen zu lösen und die entstandenen Probleme und Konflikte sowie die materiellen, körperlichen und psychischen Schädigungen einvernehmlich und außergerichtlich zu klären.
Ziel der diesjährigen Tagung war es, innerhalb des Netzwerkes herauszuarbeiten, wie der TOA im Alltag mehr Zugang und Relevanz finden kann. Gerade seit der neuen EU-Richtlinie ist es essenziell eine Einigung zu finden, wie dieses Angebot der Jugendgerichtshilfe und des VSI e.V. mehr Anwendung in Schwerte finden kann.

„#[TAT]phone- denken statt senden“ soll Jugendliche sensibilisieren

Smartphones und Messengerdienste prägen mittlerweile einen Großteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen. Neben vielen Chancen und Annehmlichkeiten birgt die tägliche Nutzung der sozialen Medien jedoch auch Risiken und Gefahren, deren sich insbesondere junge Menschen allzu oft nicht bewusst sind bzw. auf die sie nicht ausreichend vorbereitet sind. Einem besonderen Phänomen haben sich nun die Brücke-Projekte des VSI e.V. aus Schwerte und Iserlohn (Knackpunkt e.V.) angenommen, die sich mit ambulanten Maßnahmen um straffällige junge Menschen kümmern. Wie nämlich aus der letzten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das zurückliegende Jahr hervor geht, gibt es erneut einen deutlichen Anstieg bei der Zahl jugendlicher Tatverdächtiger im Deliktbereich „Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornographischer Schriften“ nach § 184b StGB.Wurden hier für 2020 für die gesamte Bundesrepublik noch 9.000 Tatverdächtige unter 21 Jahren beider Geschlechter bei den vollendeten Fällen gezählt, so waren es 2022 insgesamt 18.048 Jungen und Mädchen unter 21 Jahren und somit eine Verdopplung (siehe Bundekriminalamt, PKS 2020 & 2022). In dem überwiegenden Teil der Vorfälle geschieht die Verbreitung dabei nicht aufgrund einer pädosexuellen Motivlage. Vielmehr ist festzustellen, dass in einer Vielzahl von Fällen Kinder und Jugendliche entsprechende Videos, Bilder, Memes oder Sticker an Kontakte oder in Gruppenchats hochladen oder weiterleiten, ohne sich scheinbar Gedanken über den kinder-/jugendpornografischen Inhalt dieser Dateien zu machen.

Nach Anfragen der Jugendgerichtshilfen im Kreis Unna und im Märkischen Kreis, wie man dieser Problemlage angemessen begegnen kann, haben 2021 bereits die beiden Brücke-Projekte dieser Regionen ein Konzept für einen Sozialen Trainingskurs entwickelt, der auf diese Zielgruppe passgenau zugeschnitten ist. Die Teilnehmenden werden dabei von Staatsanwaltschaft oder Gericht im Rahmen einer Auflage oder Weisung zugewiesen.

Im Kern handelt es sich dabei um ein Medienkompetenztraining, dass aus individuellen Vor- und Nachgesprächen und drei Abendveranstaltungen in der Gruppe besteht. „Ziel des Kurses ist die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen problematischen und strafbaren Mediennutzung in der Vergangenheit und eine Sensibilisierung für eine verantwortliche und „sicherere“ Handhabung digitaler Medien in der Zukunft“, erläutert Peter Frenz, pädagogische Fachkraft beim VSI.

„Ein adäquater Umgang mit den heutigen technischen Möglichkeiten und ein Bewusstsein für die Nutzung digitaler Kommunikationsmittel auf dem Weg ins Erwachsenwerden, ist Grundstein unseres Konzeptes“, ergänzt seine Kollegin, Alexandra Schmalenbach

Hannah Neuhaus vom Knackpunkt Iserlohn betont, dass „es hierbei nicht um Verbote geht, sondern um eine kritische Auseinandersetzung mit dem persönlichen Medienverhalten und der Achtung der Rechte anderer – auch und besonders im Internet/Netz“.

Mittlerweile gehört der Kurs unter dem Titel „#[Tat]phone – denken statt senden“ zum festen Portfolie der Angebote beider Fachstellen. Einen ersten Durchlauf gab es Ende 2022 in Schwerte mit 6 Teilnehmenden aus der Ruhrstadt und dem Märkischen Kreis. Ein zweiter Kurs folgte im Frühjahr 2023 und konnte Mitte Mai – erneut mit 6 jungen Menschen – erfolgreich abgeschlossen werden. Für November dieses Jahres wird gerade der dritte Kurs vorbereitet. Die Erfahrungen mit dem Kurs sind bislang durchweg positiv. Stefanie Behr vom Knackpunkt dazu: „Wir freuen uns, mit dem Medienkompetenztraining offenbar ein passgenaues Angebot für diese spezielle Zielgruppe und Problematik entwickelt zu haben und sind gespannt auf den Herbstkurs.“

Eine Woche selbst behauptet – Ferienkurs erfolgreich beendet

Elf Mädchen im Alter von 12 bis 15 Jahren hatten sich für den zweiten Selbstbehauptungskurs des Vereins für Soziale Integrationshilfen (VSI) Schwerte e.V. angemeldet, der wie im vergangenen Jahr erneut vom Weissen Ring, in Kooperation mit dem Lions Club Schwerte, finanziert wurde. „Wir freuen uns sehr über die finanzielle Unterstützung und somit die Möglichkeit, einen weiteren Kurs zu diesem wichtigen Thema auch in diesem Jahr anzubieten“, so Alexandra Schmalenbach vom VSI.
Unter professioneller Anleitung einer „Stark-Trainerin“ wurden die Teilnehmerinnen behutsam an ihre eigenen Grenzen und Gefühle herangeführt. Auf spielerische Weise wurde der persönliche Distanzbereich abgesteckt und sie erlernten, wie man unmissverständlich, laut und deutlich „NEIN“ sagen kann, wenn man ein „schlechtes Bauchgefühl“ hat und einem eine Situation oder eine Begegnung unangenehm ist.
Den Einsatz von Körpersprache, Gestik, Mimik, Sprache, Wortwahl und Tonfall trainierten die Mädchen ebenso wie ein sicheres Auftreten in unterschiedlichen Situationen.
Sie erarbeiteten in Einzel- oder Gruppenarbeiten die verschiedensten Möglichkeiten, wie man sich in bestimmten Situationen behaupten kann und erfuhren, dass „Abhauen“ und Hilfe holen kein Zeichen von Schwäche ist, sondern vielmehr Stärke beweist. „Wir haben erfahren, wo wir `Rettungsinseln´ finden, wenn wir das Gefühl haben, das wir verfolgt werden“, erzählt eins der Mädchen.
Darüber hinaus bereiteten ihnen die praktischen Übungen zur Selbstverteidigung und zu den einzelnen Abwehr-, Schlag- und Befreiungstechniken augenscheinlich eine besondere Freude. „Es ist gut zu wissen, wie man sich aus einer Umarmung befreien kann“, berichtet eine 13jährige Teilnehmerin begeistert.
Neben den pädagogischen Einheiten im VSI-Streetlife – dem Haus der Jugendstraßenkultur – in der Kampstraße, konnte die Gruppe auch den Bewegungsraum des DRK-Kinderhorts am Wuckenhof nutzen. „Es ist schön zu sehen, wie gut die Zusammenarbeit unterschiedlicher Träger und Einrichtungen in Schwerte funktioniert“, erläutert Brigitte Mietzner vom Weissen Ring (WR). Auch sie nahm mit Begeisterung an dem Kurs teil. „Ich wollte doch mal sehen, was die Teilnehmerinnen hier alles lernen und für ihren weiteren Lebensweg mitnehmen können“, so die Vertreterin der Opferschutzorganisation lächelnd.
Ihr war es besonders wichtig, dass die Mädchen erfahren, wo man Hilfe und Unterstützung bekommen kann, wenn man selbst „Opfer“ geworden ist oder einer Freundin/einem Freund die/der sich einem anvertraut hat, beistehen kann. Hierzu erhielten die Teilnehmerinnen umfangreiches Informationsmaterial vom Weissen Ring sowie von der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Unna zum Mitnehmen.
Nicht außer Acht gelassen wurde darüber hinaus auch das Thema „Sexuelle Gewalt im Netz“. „An den beiden letzten Tagen haben wir uns ausführlich mit dieser Thematik anhand von Cybergrooming, dem Versenden von DicPics und Nudes sowie der Verbreitung, dem Erwerb, Besitz und der Herstellung kinderpornografischer Schriften beschäftigt“, informiert Claudia Dahmen, die seit mehr als 20 Jahren als selbständige Trainerin diese Kurse anbietet.
„Kinder und Jugendliche verbringen heutzutage viel Zeit in der digitalen Welt. Gerade deshalb müssen sie frühzeitig über die unterschiedlichen Gefahren informiert und hierüber aufgeklärt werden“, so Alexandra Schmalenbach.
„Wir hatten jede Menge Spaß, haben viel gelernt und viel miteinander gelacht“, fasst eine Teilnehmerin die fünf Tage zufrieden zusammen.

Jahresbericht 2021 des VSI veröffentlicht

„Der Tod gehört zum Leben“. So beginnt der gerade herausgegebene Jahresbericht des Vereins für Soziale Integrationshilfen Schwerte e.V. (VSI). Und damit wird ein prägendes Thema angesprochen, das auch verbreitete öffentliche Beachtung gefunden hat, die Sterbefälle im Bereich der Stadtparkszene.

„Abschiednehmen von mehreren Klienten aus der Szene war eine besondere Herausforderung für die Mitarbeiter*innen, die sich um diesen Personenkreis kümmerten,“ erläutert die Vorsitzende, Andrea Hosang. „Sie mussten Sorge dafür tragen, dass ein würdiger Abschied möglich wurde, und die, die zurückbleiben, in einem angemessenen Rahmen „Tschüss“ sagen konnten.“

Aber gerade für die Stadtparkszene war es ein Jahr des Abschieds und des Neubeginns gleichermaßen. Ende Oktober wurde – wie zu lesen ist – endlich der Mietvertrag für die lang ersehnte Anlaufstelle unterzeichnet, und so trifft man sich nun nicht mehr ausschließlich im Stadtpark oder am Postplatz, sondern gerne auch in der „Oase“, in der Haselackstraße. Ein großer Schritt für dieses Arbeitsfeld.

Natürlich hat der VSI mit seinem Aufgabenprofil ‚Jugend – Straße – Gefährdung‘ weitere etablierte Tätigkeitsbereiche, die mehr oder weniger im öffentlichen Blickpunkt standen und im Bericht im Einzelnen übersichtlich, anschaulich und aussagekräftig dargestellt werden. So Faktor Ruhr (FR), die Jugendarbeit unter der eigenen Marke. Um einen digitalen Zugang zu den sich vielfach während des Lockdowns zu Hause aufhaltenden Kindern und Jugendlichen zu finden, setzte das Faktor Ruhr-Team mit verschiedenen Maßnahmen Impulse für ein neues soziales Erleben. Zu Beginn blieb zunächst das FR-Instagram-Angebot ein wichtiger virtueller Ort für Unterhaltung, Mitmachaktionen und Informationen. Mit 228 und 275 Aufrufen waren im März und April sicher die virtuelle Vernissage der Streetgallery und das aufwändig produzierte Beatbattle Gewinner-Video besondere Highlights.

Die Digitalisierung der Lebenswelt junger Menschen führt zunehmend auch in strafrechtlicher Hinsicht zu neuen Herausforderungen. Damit beschäftigte sich das Brücke-Projekt. Der laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik enorme Anstieg der Verbreitung, des Erwerbs und Besitzes kinderpornografischer Schriften führte zu Überlegungen, den Katalog der ambulanten Maßnahmen nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) um die sog. „Leseweisung“ sowie einen Sozialen Trainingskurs zu erweitern.

Der VSI versteht seinen Bericht vor allem als Dank und Beleg für alle Interessenpartnerinnen und -partner. „Das richtet sich an die Mitglieder und Mitarbeitenden, aber auch an alle anderen im Umfeld, die mitgewirkt, unterstützt und ermöglicht haben, “ so Andrea Hosang.

Der ganze Jahresbericht steht unter dem Reiter „Publikationen“ oder unter folgendem Link zum Download bereit: VSI-JAHRESBERICHT 2021

Das VSI-Team ist seit 01.08.2022 wieder komplett!

Am 01.08.2022 hat Huu-Tri Nguyen als neue Fachkraft im Präventionsbereich Faktor Ruhr bei uns angeheuert. Wir freuen uns, dass damit alle hauptamtlichen Stellen wieder besetzt sind!

Erster VSI-Selbstbehauptungskurs war ein voller Erfolg

Acht Wochen lang wurde es laut im Streetlife in der Kampstraße.

Zehn Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren nahmen mit großer Begeisterung und Freude am ersten Selbstbehauptungskurs des Vereins für Soziale Integrationshilfen (VSI) Schwerte e.V. teil.

Finanzielle Unterstützung erhielt der Verein vom Weissen Ring des Kreises Unna sowie vom Lions Club Schwerte, worüber sich Alexandra Schmalenbach als Verantwortliche des VSI besonders freut.

„Gerade nach der langen Corona-Zeit mit vielen Einschränkungen und Homeschooling-Phasen, fällt es vielen Kindern und Jugendlichen schwer, sich wieder in den Alltag und im sozialen Umfeld, zurecht zu finden. Hier möchten wir ansetzen und den Teilnehmerinnen die Chance bieten, im gegenseitigen Miteinander zu lernen, ihre Haltung klar äußern zu können und die Erfahrung zu machen, dass man nicht alles machen muss, um andern zu gefallen“, so die VSI-Mitarbeiterin.

Jeweils freitags von 16.30 bis 18.00 Uhr traf sich die buntgemischte Gruppe im Haus der Jugendstraßenkultur.

Unter professioneller Anleitung einer „Stark-Trainerin“ lernten sie hier, wo die eigenen Grenzen liegen, wie man sich fühlt wenn diese überschritten werden und wie man unmissverständlich, laut und deutlich „NEIN“ sagen kann, wenn man ein „schlechtes Bauchgefühl“ hat und einem eine Situation oder eine Begegnung unangenehm ist.

Sie erarbeiteten gemeinsam die verschiedenen Möglichkeiten, wie man sich in bestimmten Situationen behaupten kann und erfuhren, dass Abhauen und Hilfe holen kein Zeichen von Schwäche ist, sondern vielmehr Stärke beweist.

„Wir haben gelernt, wo wir `Rettungsinseln´ finden, wenn wir das Gefühl haben, das wir verfolgt werden“, so eine Teilnehmerin.

Eine andere ergänzt lachend, dass es ihr viel Freude bereitet hat, einfach mal laut zu schreien und ihre eigenen Grenzen mit einem klaren „Stopp“ oder „Halt“ zu verdeutlichen.

In Form von Schreibarbeiten und auf spielerische Weise wurden die Teilnehmerinnen an das Thema herangeführt. Situationen richtig einschätzen zu können und angemessen auf diese zu reagieren ist ein lebenslanger Lernprozess; in der Kampstraße wurde ein erster Grundstein gelegt.

„Es geht bei diesen Kursen darüber hinaus aber auch um das sich Ausprobieren und zu schauen, was die eigenen Blicke, die Körpersprache sowie die individuelle Mimik und Gestik bei einem selbstbewussten Auftreten bewirken kann“, informiert Claudia Dahmen als selbständige Trainerin, die diese Kurse seit mehr als 20 Jahren anbietet.

Verschiedene Selbstbehauptungstechniken sowie Abwehr-, Schlag- und Befreiungstechniken standen ebenso auf dem Programm, die in den Teilnehmerinnen augenscheinlich eine besondere Begeisterung hervorriefen.

„Nicht außer Acht gelassen wurden darüber hinaus auch gruppendynamische Prozesse, wie Gruppenzwang, Mobbing und Mutproben,“ so Lina Degenhardt vom Weissen Ring, die im Rahmen einer Hospitation ebenfalls am Kurs teilnahm. Auch diese zu erkennen und einzuschätzen ist ebenso wichtig, wie zu erfahren, wo man Hilfe und Unterstützung bekommen kann, wenn man selbst „Opfer“ geworden ist oder einer Freundin/einem Freund die/der sich einem anvertraut hat, beistehen kann. Hierzu erhielten die Teilnehmerinnen umfangreiches Informationsmaterial vom Weissen Ring sowie von der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Unna zum Mitnehmen.

Am Ende waren sich alle einig: Es waren acht besondere Wochen, in denen so manche Teilnehmerin über sich hinaus gewachsen ist.

Die Schwerter Lions und der Weisse Ring unterstützen den Selbstbehauptungskurs für Mädchen

Selbstbehauptungskurs

Jetzt geht es zur Sache in der Oase…

Draußen, mit Abstand im Hof der Oase strahlende Gesichter (drinnen wurde selbstverständlich Maske getragen): (von links) Dr. Georg Schülke, Mick Bakker (beide Zahnärzte-Verein), Tim From-meyer (Stadt Schwerte), Jutta Pentling, Jessica Cordes, Andrea Hosang, Ulrich Groth (alle VSI).

Draußen, mit Abstand im Hof der Oase strahlende Gesichter (drinnen wurde selbstverständlich Maske getragen): (von links) Dr. Georg Schülke, Mick Bakker (beide Zahnärzte-Verein), Tim From-meyer (Stadt Schwerte), Jutta Pentling, Jessica Cordes, Andrea Hosang, Ulrich Groth (alle VSI).

Schwerter Zahnärzte helfen der Stadtparkszene mit 25.600 € und sorgen für Renovierung der Anlaufstelle.

Auch wenn man es auf den ersten Blick meinen könnte… Natürlich haben der Erste städtische Beigeordnete, zwei Zahnärzte und der geschäftsführende VSI-Vorstand (Verein für Soziale Integrationshilfen) nicht gemeinsam die Branche gewechselt und sind in die Gebäudesanierung eingestiegen. Aber wenn Tim Frommeyer, Mick Bakker, Dr. Georg Schülke, Andrea Hosang und Ulrich Groth mit weiteren Fachkräften des VSI, ausgestattet mit handfestem Gerät, in einem ehemaligen Imbisslokal in der Haselackstraße zusammenkommen, dann muss es um etwas Besonderes gehen, keine Frage. Das war am 12. Januar der Fall – vor-Ort-Termin, um sich ein Bild von dem räumlichen Zustand der Anlaufstelle zu verschaffen. Dieser war bekanntermaßen ziemlich verbesserungsbedürftig, und genau das hatten sich die Schwerter Zahnärzte zur Aufgabe gemacht und dem VSI als Betreiber der Anlaufstelle eine große Spende aus den Zahngolderlösen über 25.600 € zur Verfügung gestellt. Damit kann nun die Renovierung beginnen und die personelle Ausstattung und das Mobiliar ergänzt werden. „Wir Zahnärzte sind ja eigentlich auch Handwerker,“ bemerkte Dr. Schülke, für das Foto mit einem Bohrhammer bewaffnet, schmunzelnd, „nur, dass unsere Bohrer meistens etwas kleiner sind…“

Erst vor wenigen Wochen war ja bekannt und berichtet worden, dass die Räume als Anlaufstelle für die Stadtparkszene erhalten bleiben können, da die Stadt Schwerte die Übernahme der Miete und Betriebskosten zugesagt hatte. Allerdings war die Finanzierung der Ausstattung und Renovierung zunächst ungewiss. Und so ließ es sich Tim Frommeyer als zuständiger Erster Beigeordneter nicht nehmen, dabei zu sein und seine Freude und seine Anerkennung auch im Namen der Stadt auszudrücken. „Wieder ein tolles Beispiel für das großartige bürgerschaftliche Engagement in Schwerte,“ so Frommeyer.

In einer kleinen Dankesrede hatte VSI-Vorsitzende Andrea Hosang zuvor die verlässliche Unterstützung durch die Zahnärzte gewürdigt und die Bedeutung des gesellschaftlichen Umgangs mit „den Schwächsten“ hervorgehoben. Mick Bakker vom Zahnärzte-Vorstand sprach in seiner Entgegnung ein großes Lob für die gute Arbeit des VSI aus, den die Zahnärzte immer gerne und absolut überzeugt gefördert hätten. Außerdem betonte er die Rolle der eigentlichen Spender. „Der Dank richtet sich letzten Endes an alle unsere Patienten, die uns das Zahngold zur Verfügung stellen und damit erst in die Lage versetzen, soziale Projekte zu finanzieren.“

Auf diese Weise wurde deutlich, dass der Termin in der Haselackstraße mit einer breiten Solidarität verbunden und wirklich ein ‚Grund zum Strahlen‘ ist, weil es jetzt zur Sache geht in der Oase.

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Ein kleiner Federstrich in der Oase – eine große Wirkung für den Stadtpark

Zufriedene Gesichter in der Oase nach dem Federstrich von Dr. Torsten Weist (PEH GmbH) (sitzend rechts) und Ulrich Groth (VSI) (links) unter den Mietvertrag. Dahinter (v.r.): Thomas Pütz (PEH GmbH), Tim Frommeyer (Stadt Schwerte), Jessica Cordes (VSI), Mario Clausen (VSI).

Das versteht man nicht? Dann also der Reihe nach: Zunächst zur Oase. Viele kennen das kleine Ladenlokal in der Haselackstraße, früher auch als der Imbiss „Schlemmeroase“ bekannt.  Dieses Lokal dient den Menschen in der „Stadtparkszene“ schon seit ca. einem Jahr als Anlaufstelle. Möglich gemacht hatte das der Eigentümer der Immobilie, die PEH GmbH, der dem Verein für Soziale Integrationshilfen (VSI) als Träger dieser Arbeit die Räumlichkeiten zeitweise sogar kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Das war aber nur eine vorläufige, sehr begrenzt befristete Regelung. Die entscheidende Frage war, wird es dem VSI gelingen, einen Mietvertrag zu finanzieren, den die PEH GmbH angeboten hatte, um die Anlaufstelle dauerhaft zu betreiben.

Und genau dieses Vorhaben hatte sich in der zurückliegenden Probephase als unverzichtbar wichtig erwiesen, denn das Projekt war ein voller Erfolg. Die Anlaufstelle wurde von der „Szene“ zahlreich und intensiv in Anspruch genommen; sie fühlt sich hier „Zuhause“. Sozialarbeiterin Jessica Cordes begründet ihre Erfahrungen: „Man kann in einem geschützten Raum unter sich sein, wetterunabhängig, alltägliche Dinge erledigen in Bezug auf Kleidung, Hygiene etc., mit den Betreuern persönliche oder gesundheitliche Fragen besprechen usf.“ Und es gab parallel eine folgerichtige weitere Konsequenz: der „Betrieb“ im Stadtpark wurde entschärft, weil sich viele aus der Szene, natürlich nicht alle, in der Anlaufstelle aufhielten. Oft hatten ja andere Anlieger des Stadtparks darüber geklagt, dass sie sich durch die Szene gestört oder belästigt fühlten.

Jetzt war das Ziel erreicht. „Die Stadt Schwerte übernimmt die Miete und Betriebskosten für die Anlaufstelle,“ freut sich der Erste Beigeordnete Tim Frommeyer. Das war ein Grund, genau dort zusammenzukommen, und zwar in der „Oase“. „Diesen Namen haben sich die Menschen aus der Szene nämlich gewünscht für ihre Anlaufstelle, und sie möchten damit ausdrücken, was dieser Ort für sie bedeutet, und auch an die alte Bezeichnung anknüpfen,“ erläutert Streetworker Mario Clausen. Und dann der kleine Federstrich, die Unterzeichnung des Mietvertrages durch Dr. Torsten Weist, Geschäftsführer der PEH GmbH und Ulrich Groth, Geschäftsführender Vorstand des VSI. Die Nutzung der Oase ist besiegelt.

Groth sprach noch einmal den besonderen Dank des VSI an die PEH GmbH und die Stadt Schwerte aus. „Die Vermietung von Räumen für diesen Nutzungszweck ist keineswegs selbstverständlich und mit viel Verantwortung für das Gemeinwohl verbunden.“ Es knallten keine Sektkorken, und es war auch nicht ausgesprochen feierlich an diesem Nachmittag in der Oase. Schließlich war es keine Mondlandung. Aber alle wirkten recht zufrieden und auch ein bisschen erleichtert. Es war klar, für den Stadtpark war ein großer Schritt gelungen.

“Extrazeit” Lernlücken mit Spaß schließen

In der ersten Woche der Sommerferien wurde Schülern der Gesamtschule Gänsewinkel in Schwerte die Möglichkeit angeboten, entstandene Lernlücken zu schließen. Das könnte zunächst langweilig klingen, war es aber nicht! Das Ferienprogramm der Gesamtschule in Kooperation mit dem VSI Schwerte e.V. beinhaltete neben spannenden Lerneinheiten auch tolle Spiel- und Spaßangebote . Die Kinder probierten sich an der Spraydose aus, übten diszipliniert Taekwondo Tritte oder lernten bei unserem tanzwütigen Faktor Ruhr Mitarbeiter Jens Hauck coole Tanzschritte. Die „Extrazeit“ wurde mit einer Vorführung der Tanz AG, Fußballspielen in der Streetsocceranlage „Faktor Ruhr Arena“ und einem Hotdog – Snack erfolgreich beendet.

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